Lass uns ein wenig träumen
Träume und Realität
In den ersten etwa achtzehn Lebensjahren träumt man davon, erwachsen zu werden. Wenn es soweit ist, wünscht man sich allerdings öfters, wieder ein Kind zu sein. Kinder träumen oft groß: ob als Superheld die Welt retten, oder als Astronaut ins All fahren, ihre Fantasie kennt noch keine Grenzen. Später suchen sie sich einen prominenten Traumberuf aus: Arzt/Ärztin, Polizist/Polizistin oder ähnliches. Würde man Achtjährige fragen, was sie in zwölf Jahren arbeiten würden, so wäre etwa “Buchhalter” kaum unter den Antworten. Trotzdem gibt es aber ja immer neue Studenten und Auszubildende in diesem Bereich. Wir stellen also fest, dass sich die Lebensziele allmählich verändern. Je mehr Schüler über die Welt lernen, umso besser begreifen sie, dass jeder Beruf wichtig ist. Die Talente jedes Kindes sollen gefördert werden, damit es die beste Laufbahn für sich entdeckt.
Als Kinder wollen wir die Welt verändern, wir erkennen aber langsam, dass die Welt uns verändert. Unsere Träume werden immer kleiner, immer realistischer, spätestens wenn wir mitten in der 40-Stunden-Arbeitswoche drin sind. Wir sehnen uns nach einem schnellen Auto oder einem exotischen Urlaub. Es reizt uns nicht mehr, über die Straßen zu fliegen und Gerechtigkeit zu bringen. Wo sind die Kinderträume geblieben? Als Erwachsener muss man seinen Lebensunterhalt verdienen und die Bedeutung einer erfolgreichen Karriere ändert sich dementsprechend.
Die Träume entwickeln sich mit uns: die kindliche Naivität und das Glauben an Wunder lässt mit dem Erwachsenwerden zwar nach, wir sollen uns aber bemühen, die Zielstrebigkeit und Hoffnung beizubehalten. Nur so haben wir eine Chance, unsere Wünsche zu erfüllen. Es muss nicht jeder ein erfolgreicher Sportler, bekannter Schriftsteller, oder reicher Schauspieler sein. Was die Welt wirklich besser macht sind gute, hilfsbereite Menschen, ganz egal ob sie Prominenten sind.
Unerfüllbare Wünsche können unser Leben immerhin bereichern. Als Erwachsener weiß man schon, dass die Lebenszeit möglicherweise nicht ausreicht, um es alles zu schaffen. Das Wichtige hier ist aber der Weg und nicht das Ziel: das Streben nach einem Traum gibt uns Kraft und treibt uns voran. Wer seine Träume aufgibt, kann nur verlieren.
Mein persönlicher Kindertraum war, eines Tages eine erfolgreiche Schriftstellerin zu werden. Mit Büchern kann man die Welt verändern und lange nach der Lebenszeit bekannt sein. Deswegen wollte ich auch dazu gehören. Obwohl ich noch Zeit habe, diesen Wunsch zu erfüllen, weiß ich heute nicht mehr so wirklich, ob er realistisch ist. Trotzdem bleibt er weiterhin mein Traum. Deswegen habe ich viel Spaß daran, Kurzgeschichten zu schreiben und hier zu veröffentlichen. Jedenfalls ist mir bewusst, dass ich mir viele Mühe geben muss, um meine Träume zu verwirklichen, so wie wir uns alle. Zwar kann Glück auch eine große Rolle spielen, jedoch haben die meisten Menschen, die wir jeden Tag bewundern, auch nur durch harte Arbeit ihren Ruhm erlangt.
Dem Kleinkind erscheint alles möglich. Nach einiger Zeit wird jedem klar, dass Träume nicht ganz so einfach zu erreichen sind. Von uns hängt es ab, ob dieses Erkenntnis dazu führt, dass wir aufgeben oder aber zum weiteren Kampf inspiriert werden. Die richtige Entscheidung bringt uns einen Schritt näher an unseren Traum.
Petya
ZEIT ZUM NACHDENKEN
Träume Inspiration