Denken und Fühlen - Descartes Spruch mal anders
Eberhard Grossgasteiger

„Ich denke, also bin ich“ oder „Ich fühle, also bin ich“

Denken und Fühlen - Descartes Spruch mal anders

Die Phrase Descartes „Ich denke, also bin ich“ ist zu dem Zweifel zurückzuführen. Der böse Dämon will uns überzeugen, dass wir überhaupt nicht existieren. Das Einzige, an dem man nicht zweifeln kann, ist der Zweifel selbst und der Zweifel ist ein Denkprozess.

So das Denken ist zweifellos. Daraus entsteht „Ich denke, also bin ich“. Aber ist das nicht auch ein Gefühl. Für Descartes sind die Gefühle etwas, was leicht getäuscht werden kann.Diese Stellung ist nicht zum ersten Mal in der Philosophie geäußert. Der Verstand wird als das Wichtigste beobachtet und die Gefühle werden der Poesie überlassen. Können die Gefühle uns stärker als der Verstand beeinflussen? Wir handeln nicht immer auf eine rationale Weise, sondern wir treffen manchmal eine Entscheidung auf Basis unserer Emotionen.

Ein Supercomputer mit künstlicher Intelligenz

Die Computer haben auch eine Art von Verstand. Sie können rechnen, suchen, Musik spielen usw. Die Entwickler streben sich danach, sie selbstständig denken zu lassen. Wenn ein Supercomputer mit eigenen Verstand hergestellt würde, könnte er ein Mensch genannt werden. Wäre jemand aber imstande, ihn Gefühle beizubringen? Die Fähigkeit zu Fühlen ist uns aber angeboren. Das Baby kann sich noch nicht artikulieren, aber fühlt schon Kälte, Hunger, Liebe, wobei es lächelt sich oder weint. Mehr als die Denkprozessen bezeichnen uns die Gefühle als Menschen.

Ein Baby, das lächelt

Auf anderer Seite können die Gefühle sehr subjektiv sein. Wir können sie nur schwer erklären, während der Verstand immer rational erläutert werden kann. Wenn wir mit Fakten umgehen, entscheiden wir uns für die bessere Alternative. Ihrerseits sind die Emotionen eher vergänglich. Was uns zum Lachen oder zum Weinen gebracht hat, scheint uns später vielleicht unwichtig. So sind die Gefühle ganz oft irreführend und auch verletzend. Eine unerwiderte Liebe versinkt uns in Kummer. Die Vernunft stellt fest, dass die Zuneigung zu dieser Person uns nur Schmerz bringt, Trotzdem kann das Herz nicht anders, deshalb wird es gebrochen.

Ein Mädchen und ein Junge, das Mädchen umarmt den Jungen

Der Verstand und die Gefühle stammen beide aus dem Gehirn. Leider hat das echte Herz keinen Bezug auf die Emotionen. Es bekommt nur Warnsignale, wenn unser geistiger Zustand instabil ist. Deshalb wird es eine Funktion zugeschrieben, die es überhaupt nicht besitzt. Das Fühlen und das Denken haben mehr gemeinsam als vermutet. Beide beeinflussen sich von den Sinnen, aber in den verschiedenen Gehirnteile werden die Informationen anders interpretiert.

Ein Gehirn mit zwei Teilen

Die Gefühle können auch grundlos sein, trotzdem sehr stark, was einem Mensch täuschen kann. Niemand kann sagen, warum bestimmte Empfindungen erweckt werden. Manche entscheiden sich nach dem Bauchgefühl, andere möchten die genauen Tatsachen kennen. Was in unseren Leben am wichtigsten ist, kommt aber von einem Gefühl. Eine Partnerschaft ist beständig, wenn sie auf wahre Liebe basiert. Ohne Liebe zusammenzuleben, funktioniert öfters nicht. Das liegt darin, dass für eine Beziehung mehrere Kompromisse nötig sind. Wenn keine Liebe uns dazu treibt, müssen wir über eine Engelsgeduld verfügen.

Eine Tafel mit einer Formal

Wenn es nicht um einen pathologischen Fall handelt, haben Menschen beide Gefühle und Verstand. Diese Einheit ist für uns überlebenswichtig. Bei Descartes geht es, etwas zweifellos zu finden. Unsere Gefühle lassen uns aber oft die Realität aus dem Blick zu verlieren. Deswegen können sie nicht als Fundament für unsere Existenz fundieren. Trotzdem stellen die Gefühle unsere Menschlichkeit unter Beweis.

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