
Ein Buch von Celeste Ng
Kleine Feuer überall
Zuvor schien mir die Handlung ein bisschen wie ein Klischee - eine Bilderbuchfamilie wird mit einer alleinerziehenden Mutter verglichen. Allerdings war ich von dem Stil der Erzählung und der originellen Darstellung überzeugt, dass dieses Buch lesenswert ist.
Die Inhaltsangabe kann nicht richtig schildern, worum es in diesem Buch geht. Die Geschichte soll ganz einfach sein - Mia, eine Künstlerin und ihre Tochter ziehen in dem ordentlichen Vorort “Shaker Heights” als Mieter von Elena Richardson, eine vorbildliche Mutter und Bürgerin. Plötzlich verändern die neuen Bewohner der Mietwohnung das ordentliche Leben der ganzen Nachbarschaft. Dahinter steckt aber immer mehr. Die Autorin erörtert viele aktuelle und ewige Themen in ihrem Werk. Was der Leser gleich erkennen kann, ist die Auseinandersetzung zwischen normaler, geordneter Lebensweise und künstlerischer, chaotischer Existenz. Elena ist verheiratet, hat vier Kinder, eine Festanstellung, ein schönes Haus - alles in ihrem Leben scheint in Ordnung zu sein. Dazu kommt Mia, eine alleinerziehende Mutter, die sich nicht an einem Ort aufhält und hauptsächlich als Fotografin tätig ist. Der Austausch zwischen diesen zwei Frauen erzeugt den Konflikt in dem Werk.
Was mich aber besonders in diesem Buch anspricht, ist die Darstellung von allen Aspekten der Mutterschaft. Mehrfache, alleinerziehende, surrogate, leibliche Mütter, Adoptivmütter und jene, die sich für eine Abtreibung entscheiden - in der Handlung sind die Gefühle aller dieser Frauen gezeigt. Das ist meiner Meinung nach bemerkenswert.
In dem Werk handelt sich auch um die Toleranz und wie gut die Amerikaner die fremden Kulturen verstehen und akzeptieren können. Ein Gerichtsverfahren um Sorgerecht spaltet die Bewohner des Vororts. Eine Chinesin will ihre Tochter zurück, nachdem eine lokale Familie die Kleine adoptierte. Vor dem Gericht wird es klar, wie stereotyp die chinesische Herkunft des kleinen Mädchens behandelt wird.
Zu dem Buch gibt es auch schon eine Verfilmung. Ich muss zugeben, dass die Geschichte in der Serie noch vollkommener ist. Im Buch setzt die Autorin mehr auf die inneren Dialoge, während sich in der Verfilmung alles um die Beziehungen zwischen den Personen dreht. Jedenfalls gehören das Buch und die Serie zusammen.
Aus meiner Sicht ist der Roman ganz gut gelungen. Mit den einzigartigen Sichtweisen der Personen weiß die Autorin die Leser zu fesseln. Zum Schluß kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen und hoffentlich findet jeder Leser und jede Leserin in der Handlung etwas für sich.
Petya
REZENSIONEN
Kleine Feuer überall Buchempfehlung Serie