Lass uns in der dunklen Stadt verlaufen
Dark City - ein Film von Alex Proyas
Heute will ich über einen Film berichten, den ich als Teenager zum ersten Mal gesehen habe. Es handelt sich um Dark City, ein Werk des Drehbuchautors und Regisseurs Alex Proyas.
Obwohl ich mit dreizehn Jahren zu jung war, um alles zu verstehen, war ich von der Geschichte fasziniert. Es geht um eine dunkle Stadt, wo die Sonne niemals scheint. Um Mitternacht passiert etwas Seltsames - die Zeit bleibt stehen und alle schlafen ein.
Der Protagonist wacht in einem Hotelzimmer ohne jegliche Erinnerungen auf. Langsam erfahren wir die fantastische Geschichte dieser Stadt, die eigentlich ein großes Experiment einer außerirdischen Rasse ist. Und der Protagonist ist der Einzige, der etwas dagegen unternehmen kann.
Das klingt ein bisschen wie der Film Matrix, aber Dark City erschien früher. Angeblich sollen Wachowski von dem früheren Werk inspiriert werden. Meiner Meinung nach haben die beiden Filmen zu wenig gemeinsam. Das Hauptthema stimmt überein- die Figuren wohnen in einer Fantasiewelt, die der Realität nicht entspricht.
Matrix ist aber erschaffen, ein Blockbuster zu sein. New Age Philosophie, epische Schlachten und eine Heldenreise der Auserwählten gehören zu fast allen beliebten Filmen. Dark City dagegen stellt eine düstere Atmosphäre dar - die Straßen sind immer dark, die Bösewichter sehen wie Ungeheuer aus einem Alptraum. Der Protagonist, John Murdoch, selbst fühlt sich ganz verwirrt und nicht so heroisch.
Dark City stellt die Frage - was ist unsere Seele? Sind das unsere Erinnerungen und Erlebnisse oder es gibt etwas Tieferes? Das wollen die Außerirdischen gern erfahren, deshalb experimentieren sie mit den Bewohnern der dunklen Stadt. Fast jede Nacht beginnt jeder entführte Mensch ein neues Leben mit anderer Vergangenheit.
John Murdoch soll die Erinnerungen eines grausamen Serienmörders bekommen, aber er wacht sich zu früh auf. Aus diesem Grund kann er sich nichts in Gedächtnis rufen. Obwohl ihn die Polizei mehrere Morde beschuldigt, weiß er innerlich, dass er dazu nicht fähig ist.
Für Matrix ist es vom Vorteil, dass der Film ein Jahr später erschienen ist. Damals entwickelte sich die Technologie der Spezialeffekte minutenschnell. Deshalb konnte Dark city nicht so spektakulär wie sein Nachfolger werden. Trotzdem verleihen die dunklen Gebäude und Straßen ein hoffnungsloses Gefühl, was der Geschichte entspricht.
Die Besetzung von Dark City war hervorragend. Ich weiß natürlich Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss zu schätzen, aber der früheren Film setzt auf Stars wie Rufus Sewell (John Murdoch), William Hurt (Inspector Bumstead), Jennifer Connelly (Emma Murdoch) und Kiefer Sutherland (Dr. Schreber).
Der Hauptdarsteller spielt richtig beeindruckend - man glaubt ihm, dass er wirklich keine Erinnerungen hat. Rufus Sewell ist ein Schauspieler, dessen Rollen immer kompliziert sind. In seiner Karriere spielt er fast immer den Bösen, aber diesmal hat er sich für den Protagonisten entschieden. Egal welche Rolle er spielt, lässt er die Zuschauer mit seiner Figur mitfühlen. Ich könnte seine Verzweiflung und Verwirrung gut nachempfinden und mich über seine Erfolge freuen. Kiefer Sutherland war auch hervorragend in der Rolle des stotternden, lahmen Arztes.
Was macht die Leute gut oder böse, das ist die Frage, die dieser Film stellt. Ich kann ihn nur weiterempfehlen und ich wünsche mir, dass er so bekannt wie Matrix wäre.
Petya
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Dark City Matrix Vergleich Filmreview