Das Menschliche und das Göttliche in der Galerie Alte Meister, Dresden
Caravaggio - Digitale Tour
Am 28.01 machte ich bei der Veranstaltung die “Digitale Tour durch die Ausstellung “Caravaggio. Das Menschliche und das Göttliche” mit. Wie der Name verrät, geht es um eine Online-Führung durch die Galerie Alte Meister, wobei viel über das Werk und Leben von Caravaggio berichtet wird. Im Mittelpunkt stand “Johannes der Täufer”, ein berühmtes Gemälde des Malers.
Das Werk entstand für eine private Sammlung und bildet den Heiligen als einen nackten Jungen ab, der einen Widder umarmt. Die Szene soll aus einer biblischen Erzählung stammen, aber unterscheidet sich drastisch von den bisherigen üblichen Abbildungen. Mehr kann man erfahren, wenn man an der Tour selbst teilnimmt.
Dieses Bild bildet den Schwerpunkt der Ausstellung “Caravaggio. Das Menschliche und das Göttliche”. Dort sind auch die Gemälde präsentiert, die von seinem Werk inspiriert sind. Caravaggio war so berühmt, dass er eine Reihe von Nachfolgern hatte, Caravaggisten genannt. Der Maler beeinflusste sogar die Werke von Johannes Vermeer. Diese Information fand ich sehr interessant, da ich erst bei der Online Tour diesen Zusammenhang entdeckte.
Ohne Zweifel gehe ich die Ausstellung persönlich besuchen, wenn das wieder möglich wird. Bis dahin findet die Online Tour an jedem Freitag um 18.00 statt und dauert etwa eine Stunde. Es ist zu empfehlen, etwas eher auf der Link zu klicken. Die Teilnehmerzahl ist bis auf Hundert Besucher begrenzt, aber meistens wollen sich mehr Leute einloggen. Beim ersten Mal konnte ich nicht mitmachen, weil ich mich verspätet hatte.
Die Besucher kommen nicht nur aus Dresden, sondern auch aus ganz Deutschland. Wenn die Ausstellung geöffnet wäre, würde es auch so sein. Tatsächlich ist es für alle etwas einfacher, online teilzunehmen. Alle können von Zuhause aus die Kunst genießen und mehr über die Maler erfahren. Man braucht nur eine gute Internetverbindung und einen Computer, ein Tablet oder ein Smartphone. Keine lange Reise, keine Schlange vor der Kasse sind mehr erforderlich. Jedoch gehörte das zum Erlebnis einer Ausstellung. Ich hoffe, dass ich die Galerie bald wieder besuchen darf.
Ich frage mich, wird sich die Kunst immer mehr digitalisieren, nachdem die Krise vorbei ist? Hoffentlich nicht. Viele Kunststätte werden von dem Staat gefördert, aber andere werden die Zeit des Geschlossenseins nicht überleben. Es wird sicher eine ganze Zeit dauern, bis die Galerien die Besucherzahlen vor Corona wieder erreichen. Bis dahin wird es immer mehr digitale Angebote geben. Vielleicht beginnt für die Kunst eine neue Ära.
Eigentlich hat sich die Kulturszene immer wieder verändert. Einst konnte man nur im Louvre die Mona Lisa sehen. Später wurde diese Abbildung so viel reproduziert, dass sogar eine Kopie an der Wand bei mir zu Hause hängt. Das Original wird zwar niemals an Bedeutung verlieren, aber durch die Möglichkeit der Kopie ist das Gemälde für die breite Öffentlichkeit erreichbar geworden.
Die Kunst entspricht immer dem Zeitgeist. Da sie so anpassungsfähig ist, lebt sie immer weiter. Hoffentlich kommt wieder eine Zeit der Museumsbesuche und vielen Reisen, aber ich glaube, dass die neuen Entwicklungen nicht spurlos verschwinden werden.
Die virtuelle Tour ist sehr lehrreich und interessant, deshalb schätze ich sie als ein lobenswertes Projekt, das in dieser Zeit entstanden ist und sicher bestehen bleiben wird.
Petya
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